Zur Zielerreichung verfolgt das Women Can Build Projekt vier Arbeitsphasen, die verschiedene Ergebnisse anstreben.
Zusätzlich werden in einem fünften Schritt auch verschiedene Interessengruppen angesprochen: Experten auf den Gebiet der Integration der Geschlechter, Arbeitgeberorganisationen und Gewerkschaften und/oder öffentliche Einrichtungen, deren Einbindung den Erfolg des Projekt befördern soll.
Jede Projektphase bezieht sich auf eine bestimmte Zielgruppe, was auch zur Bildung eines Netzwerkes dienen soll. Dazu werden Lösungen für Frauen an sich vorgeschlagen, aber auch für Bildungspersonal und –anbieter sowie für Unternehmen der Bauwirtschaft.
Nachfolgend die einzelnen Phasen im Projekt bzw. Zielgruppen:
1. Ausbilder in der beruflichen Bildung
Ausbildung der Ausbilder für die „Entwicklung geschlechtsneutraler Kompetenzen“ durch einen MOOC – Massive Open Online Course wie auch ein Handbuch für Ausbilder und Karriereberater sowie Mentoren zur Anwendung in Übungsräumen, Werkstätten und Unternehmen.
Ziel ist es, Ausbildern im Sektor Hindernisse in Bezug auf Chancengleichheit aufzuzeigen, Lösungen anzubieten oder auch Beispiele guter Praxis sowie vorhandene Ressourcen, um sie zu überwinden und ggf. auch Konfliktlösungen zu unternehmen.
Aktivitäten in dieser Phase:
⇒ Arbeiten in der Breite
- 600 Fragebögen an Ausbilder zur Identifizierung von so genannten gender-gaps in ihrer täglichen Arbeit
- 6 gender-workshops zum Aufzeigen von Lösungen
⇒ Produktion des MOOCs und des Handbuches für Ausbilder und Karriereberater
- Entwicklung der Kursinhalte und des Handbuches, seiner Struktur, Dauer und Evaluationsmöglichkeiten etc.
⇒ Einführung des MOOCs, Pilot-Test und Anrechnung
- 90 Ausbilder werden an diesem Kurs teilnehmen
2. Frauen
Training für Frauen „learn by doing„. Eine Ausbildung, um die Teilnehmerinnen durch den Unterricht in verschiedenen Bereichen (Mauerwerk, Fliesen, Gipskartonplatten, Elektrizität und Malerei) in den Bausektor einzuführen. Es handelt sich um eine Ausbildung, die eine allgemeine Vision der Bauprozesse aufzeigt, um Frauen zu motivieren, ihre zukünftige Spezialisierung herauszufinden.
Das Ziel ist es, kulturelle Barrieren zu überwinden und das Interesse der Frauen an diesem Sektor zu erhöhen, wobei eine Gender-Perspektive integriert wird.
Der Kurs richtet sich an arbeitslose Frauen ohne Vorkenntnisse im Bauwesen.
Aktivitäten in dieser Phase:
⇒ Entwicklung des Trainingskurses
- Definition der Ziele, Inhalte, Dauer, Art der Evaluation etc. aus der gender-Perspektive
- 6 gender-workshops zur Bewertung der Kursentwicklung
⇒ Trainingsangebot, Evaluation und begleitende Maßnahmen
- 60 Frauen werden an diesem “face-to-face Kurs” teilnehmen, der von einem Ausbilder mit dem Zertifikat Ausbilder für „gender equality“ durchgeführt wird
- 6 Expertengruppen zum Aufspüren von positiven und verbesserungswürdigen Aspekten
- Workshop zur Arbeitsmarktintegration und Karrierebegleitung für Teilnehmerinnen
⇒Testimonials
- Bereich „Testimonials“ mit dem Ziel, die Integration von Frauen in der Baubranche zu motivieren und zu fördern.
3. Sektorale berufsbildungsanbieter
Entwicklung einer Roadmap für Berufsbildungseinrichtungen für einen Kurs “Bauausbildung unter geschlechterbewussten Aspekten”. Ziel ist die Schaffung einer Bildungsmethode für Berufsbildungseinrichtungen zum Erreichen eines effektiven Trainings in Gleichstellung durch Empfehlungen und Aktionen, die von der Neu-Gestaltung von Kursen bis hin zur Umformulierung beim Angebot und der Evaluation von Kursangeboten gehen. Dazu gehören auch das Angebot geeigneter Inhalte und didaktischer Ressourcen, um geschlechtliche Stereotype zu bekämpfen und die Integration von Frauen zu fördern.
Aktivities in dieser Phase:
⇒ Field work
300 Fragebögen an Mitarbeiter in Berufsbildungseinrichtungen (befasst mit Training, im Management, als Berater etc.) zur Identifikation von ´gender gaps´ auf interner Ebene (organisatorisch und Mitarbeiterweiterbildung) wie auch auf externer Ebene (Beratungsangebot).
18 Fokusgruppen mit Erwachsenen in Berufsbildungseinrichtungen (Bau und andere Branchen), Wahrnehmung der Perspektiven junger Menschen zur Identifikation ihrer Erwartungen an die Bauwirtschaft.
⇒ Analyse und Entwicklung der Roadmap
Ausarbeiten einer Stärken-/Schwächen-Analyse und einer Evaluation zum Geschlechteransatz in Berufsbildungszentren der Bauwirtschaft.
Bestimmung der Verbesserungsbereiche und Lösungsvorschläge wie auch die Entwicklung einer Roadmap für Mitarbeiter in der Berufsbildung für eine geschlechter-bewusste institutionelle Umgestaltung und Anpassung der Trainingsmethoden unter Betrachtung beider Geschlechter.
4. Empresas de la Construcción
Ausarbeiten eines Arbeitsplanes zur Adressierung der horizontalen und vertikalen Trennung der Geschlechter in der Bauwirtschaft – in der der Index der Feminisierung bei 9,07 liegt – durch Bewusstmachung und unter Ansprache der wirtschaftlichen und sozialen Partner.
Ziel ist die Schaffung von “Geschlechter-Kompetenzen in der Bauwirtschaft” sowie die Zurverfügungstellung kostenfreier Begleitung für Unternehmen, die sich für dieses Gebiet interessieren.
Aktivitäten in dieser Phase:
⇒ Feldstudie
- 60 Interviews mit Bauunternehmen (kleine, mittlere und große) zur Identifizierung von ´gender-gaps´, zur Aufdeckung von bestehenden Werten und Normen, die Stereotypen aufrecht erhalten sowie von Mechanismen, die Ungleichheit re-/ produzieren
- 120 Interviews mit Frauen, die in der Bauwirtschaft arbeiten, um gute Praktiken aufzuspüren und so aus erster Hand Grenzen, denen Frauen in der Bauwirtschaft begegnen, zu identifizieren
⇒ Identifikation von Lösungen und Gestaltung eines Aktionsplans für die Bauwirtschaft im Sinne eines Geschlechterbewusstseins
- Stärken-/Schwächen-Analyse zu guten Praktiken und den Hauptgrenzen für Gleichstellung in der Branche.
- Entwicklung eines Dossiers „Schaffung von Geschlechterkompetenzen in Bauunternehmen“, das Informationen und Begleitung für Unternehmen im Sinne einer ausgewogenen Behandlung der Geschlechter in der Branche liefert.