Geschlechterungleichheit besteht auf vielen Europäischen Arbeitsmärkten. Auch wenn eine höhere Beteiligung von Frauen unter allen Arbeitskräften festgestellt werden kann, beschränken sich ihre Tätigkeiten doch auf spezifische Jobs und besondere Wirtschaftsbereiche. Darüber hinaus verbleiben ihre Karrierewege und der Aufstieg in Managementpositionen begrenzt (wird auch mit Glasdächern begrifflich gleichgesetzt).
Im Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen in Managementpositionen, ist festzustellen, dass Manager unter strategischen Gesichtspunkten platziert werden, um die Reichweite zu haben, Prozesse und Unternehmenspolitiken am Arbeitsplatz zu gestalten. Dies gibt ihnen eine Doppelrolle: Beitrag zum Unternehmenserfolg bei gleichzeitiger Verantwortung für das Wohlergehen der Untergebenen. Die Unterrepräsentation von Frauen in diesen strategischen Bereichen hat zweifellos Rückwirkungen auf die Arbeit und die Arbeitsmärkte.
Auch mit jahrelanger Gleichstellungspolitik illustriert die äußerst begrenzte Präsenz von Frauen auf der Managementebene die enorme Wichtigkeit, dass noch mehr konzertierte Anstrengungen und umfassende langfristige Strategien von Nöten sind, dies zu ändern. Im diesem Sinne gibt es ein Europäisches Aktionsfeld „Frauen im Management: unterrepräsentiert und überlastet?“. Dies fokussiert auf Frauen, die diese Barriere überwunden haben und ins Management aufgestiegen sind. Es zielt darauf ab, ob Frauen, wenn sie einmal im Management sind, am Ball bleiben, Hindernisse zu beseitigen, die ihre männlichen Pendants nicht sehen.
Glasdecken: die etablierte Realität
Empirische Daten belegen diese Glasdecke. In diesem Sinne ist die Unterrepräsentanz von Frauen im Management ein gemeinsames Ergebnis von weitgreifenden sozialen und kulturellen Faktoren. Diese beinhalten zum Beispiel: kulturelle Normen, unzureichende formale Betreuungsinfrastruktur, ungleiche Verteilung von Betreuungsaufgaben und unbezahlte Arbeiten im Haushalt sowie auch der Glaube, dass nur eine begrenzte Zahl von Frauen überhaupt für eine Managementtätigkeit zur Verfügung stünde und das Fehlen von Modellen für weibliche Senior-Positionen.
Unter Grundlage dieser Tatsachen zeigen auch Daten des Europäischen Institutes für Gleichstellung für das Jahr 2017, dass Frauen nur ca. 25% der Führungsgremien in den Großunternehmen in der EU einnehmen. Dies, obwohl auf Grundlage der Special Eurobarometerumfage zur Gleichstellung, die im Jahre 2017 durchgeführt wurde, 35% der Antwortenden sagten, dass Männer ambitionierte als Frauen wären. In manchen Ländern stieg diese Zahl sogar auf bis zu 50 %.
Zur Vermeidung dieser Situation hat sich die EU an die Speerspitze gestellt, um Gleichstellung zu fördern, in Zeiten widerstrebende Mitgliedsstaaten auf diesen Weg zu bringen. Der erste Schritt erfolgte 1957, als die EU den Grundsatz gleicher Bezahlung in die Römischen Verträge aufnahm. Seitdem haben diverse Politkbereiche den Weg in Richtung dieses Ziels geebnet.
Einige interessante Daten
Die EU-Politik berichtet über jeweils aktuelle Arbeitsmarktdaten. Die Daten zeigen Geschlechterungleichheit in den meisten Mitgliedsstaaten
- Männer übertreffen Frauen in Managementpositionen im Verhältnis 2:1 in der EU. Die besten Verhältnisse liegen in Litauen, Ungarn, Bulgarien, Zypern und Lettland vor, wo der Frauenanteil über 40 % liegt.
- Frauen sind unterrepräsentiert als Manager in fast allen Wirtschaftsbereichen. Das Management ist im öffentlichen Sektor am weitesten ausgeglichen, wobei aber auch dort Männer dominieren.
- Frauen sind am besten repräsentiert in nicht-leitenden Managementpositionen, bis zu 41 %.
- Im Bereich Management mit Personalverantwortung sind Frauen sehr viel wahrscheinlich in Positionen, aus denen sie andere Frauen leiten, junge Mitarbeiter und Arbeiter mit nicht-standardisierten Arbeitsverträgen.
- Macht ist unter Frauen und Männern im Management ungleich verteilt. Betrachtet man leitende und nicht-leitende Manager, so besitzen Männer den größeren Hebel bei organisatorischen Entscheidungen als Frauen in der gleichen Rolle; allerdings besitzen Frauen innerhalb der Gruppe der leitenden Manager mehr Einfluss wird berichtet.
- Frauen berichten über zahlreichere negative Effekte zwischen der Arbeit und der Familie als Männer das tun.
Geschlechterungleichheit im Managementkreis
Der Bericht adressiert speziell die Situation im Management auf verschiedenen Ebenen, in verschiedenen Sektoren sowie der EU selber.
Im Durchschnitt beträgt die Frauenquote im Management in Europe 36 %. Einige der neueren Mitgliedsstaaten sind bei der gleichen Repräsentation von Frauen im Arbeitsmarkt und im Management führend (in den Bereichen: leitend, nicht-leitende Manager und leitende Manager).
Wird der Anteil von Frauen auf dem Arbeitsmarkt betrachtet, kann eine grundsätzliche Ungleichheit festgestellt werden. Während Frauen für nahezu die Hälfte als Arbeitskräfte stehen (48%), befinden sich lediglich ein Drittel in Managementpositionen. Im Falle Spaniens sind dies 47% bzw. 38% im Jahre 2015.
Betrachtet man die Verteilung der männlichen und weiblichen Arbeitskräfte über alle Sektoren, so ist eine immens höhere Beteiligung von Männern in folgenden Branchen festzustellen: Bauen, Transport, Industrie und Agrar. Frauen dagegen dominieren Branche wie: Bildung und Gesundheit. In diesem Sinne bilden Männer 91 % der Baubeschäftigten und nur 9 % Frauen. Im Baumanagement sind diese Zahlen 92% bzw. 8%.
Bei Interesse liefert der folgende Link weiter Informationen.